ich rieche was, was Du nicht siehst...
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Witterung

Das Opfer geht morgens eine gerade Linie von Punkt A nach Punkt B.

Der Hund, mehrere Stunden später angesetzt gelangt nach Punkt A, macht einen großen Bogen nach rechts um letztendlich bei Punkt B anzukommen.

Am Abend bzw. in der Nacht wird der Trail wiederholt und der Hund bzw. ein anderer geht diesmal relativ zielstrebig von A nach B.
Es war absolut windstill und frei von Niederschlägen.

Die Lösung liegt darin, dass die Sonne im Laufe des Vormittags zuerst begann den Boden und die Luft rechts von der Strecke aufzuheizen. Die warme Luft steigt an dieser Stelle nach oben und kalte Luft, also jene welche sich an der Strecke des Opfers befindet, wird durch den entstehenden Unterdruck in die wärmeren Bereiche gesogen. Dabei nimmt sie die Partikel, welche das Opfer verloren hat mit. Zugleich sind die schattigen Bedingungen auf der eigentlichen Strecke nicht optimal für die Mikroorganismen, während die sonnigen warmen Bereiche in welche sie nun gesogen werden optimale Bedingungen darstellen und bewirken, dass die Kulturen wesentlich schneller wachsen als im Schatten. Die extreme Mittagshitze dann bewirkt wiederum ein Absterben der Organismen und damit ein Nachlassen des Geruchs, am Nachmittag kommt der Bereich der eigentlichen Wegstrecke in die Sonne, währen der vormals sonnige Bereich schattiger wird und damit abkühlt. Die schwindende Hitze bewirkt zum einen einen Anstieg der Population während die Erwärmung an der eigentlichen Spur des Opfers die Sogwirkung vom Vormittag wiederholt, nur diesmal in die umgekehrte Richtung.

Dies sind Aspekte, welche man auf den ersten Blick nicht bedenkt, die aber entscheiden dafür sein können ob der Trail erfolgreich gelöst wird oder nicht. Bricht man den Hund ab, weil man denkt, er hat sich verrannt und man im Training evt. weiß, wo das Opfer wirklich lang ging, ist dies nicht förderlich für die Ausbildung des Hundes.

Trust Your Dog ;)

(Quelle: Robert Boulanger)